Kurz vor den Feiertagen, am Sonntag, den 23.Dezember 2018, ist in der Zeit von 11:00 bis 18:00 Uhr die Performance "4x1,75" im Kunstverein Wolfsburg (Schloßstraße 8, 38448 Wolfsburg) zu erleben.
In der Performance "4x1,75“ werden Tarabea Guastavino San Martín und ich insgesamt sieben Stunden putzen.
1,75 Stunden, sind genau die Zeit, die das Reinigungspersonal des Schlosses hat, um den Kunstverein zu reinigen. Bei jedem der vier Durchläufe putzt je eine von uns Künstlerinnen den Kunstverein so, wie es das Reinigungspersonal tut. Dabei verwenden wir dasselbe Material: denselben Putzwagen, dieselben Wischer, denselben Staubsauger. Die Handlung, die das Reinigungspersonal wöchentlich außerhalb der Öffnungszeiten vollzieht, machen wir während der Ausstellung sichtbar. Grundlage unserer Arbeit bildet ein Interview, welches wir im Rahmen der Ausstellungsvorbereitungen mit dem Reinigungspersonal geführt haben. Während eine von uns den Kunstverein reinigt, hält die andere den Moment fest. Dabei kommen verschiedene Dokumentationsstrategien zum Einsatz: Video, Foto und Zeichnung. Das entstandene Material, der Nachlass der Performance, wird in der Performance „joyfully declutter“ , die am 02. Februar 2019 stattfinden wird, von uns, den "magic cleaning"-Prinzipien Marie Kondos folgend, geordnet und entrümpelt.
Warum putzen? Warum Putzwagen in der Kunst? Hat das nicht schon mal eine gemacht? In der Tat, da können wir Mierle Laderman Ukeles und ihre Maintenance Art nennen und natürlich ist da die mythische Geschichte mit Beuys und der Putzfrau. - bzw. dem SPD-Ortsverein in Spülschüsselnot, der kurzerhand die Arbeit "Badewanne" einer praktischen Nutzung zu führte bzw. dem Hausmeister der Düsseldorfer Kunstakademie und dem Skandal um die entfernte Fettecke. Darüber hinaus geht es uns geht es uns um eine generelle Auseinandersetzung mit dem Verhältnis von Performance-Kunst und Arbeit, Sichtbarkeit und Unsichtbarkeit.